Süßholz & Lakritz - Fragen und Anworten
Lakritz und Süßholz
Ohne Süßholz kein Lakritz. Lakritz ist ein pflanzliches Naturprodukt, es wird aus den Wurzeln der Süßholzpflanze gekocht. Die Wurzeln kommen geerntet, gewaschen und gequetscht oben in den großen Kochtopf bzw. Kessel. Dort werden sie über Stunden ausgekocht, das heiße Lakritzextrakt fließt unten heraus, wird in eine handliche Form gebracht, dem Pane Liquirizia (Lakritzbrot).
Glycyrrhiza glabra ist die botanische Bezeichnung der Süßholzpflanze. Griechisch bedeutet glykys = süß und rhiza = Wurzel. Der Süßholzstrauch wächst mannshoch, hat kleine grüne Blätter, lila Blüten – dieser obige Pflanzenteil bleibt ungenutzt, siehe Abbildung.
Für die Lakritzherstellung sind von der Pflanze nur die Pfahlwurzeln von Belang, die senkrecht bis zu 4m in die Tiefe dringen und sich verzweigen, was die Ernte mühsam macht. Nach dem 4. Jahr kann erstmalig geerntet werden. Die Süßholzpflanze bevorzugt Plusgrade im Winter und hat sich in Süditalien, Türkei, Syrien, Iran ausgebreitet. Dort wächst sie auch wild. 
Es gibt die Annekdote, dass die Familie Amarelli, seit Jahrhunderten ansässig in Rossano Kalabrien, nur deshalb zur Lakritzproduktion gekommen ist, weil es ihnen irgendwann zu teuer und aufwendig wurde, dieses wild wachsenden Unkraut aus ihren Ländereien reißen zu lassen. Sie untersuchten das "Unkraut" und statt den gewünschten Anbau von Zitrusfrüchten zu verfolgen, kocht Amarelli seit 1731 Pane Liquirizia, zu deutsch Lakritzbrot. Ungefähr im Verhältnis 10:1, also das Zehnfache an Süßholzwurzeln ergeben 1 Anteil reines Naturlakritz.
Die Lakritzbrote finden Verwertung in der Pharmazie, Parfümerie, Tabakindustrie und Süßwarenbranche. Letztere soll uns hier beschäftigen.


























































