Süßholzgesellschaft Bamberg

Im 15. Jahrhundert wurde in Deutschland Süßholz im fränkischen Bamberg angebaut und war ein bedeutender Wirtschaftszweig für die Stadt. Seit dem Mittelalter wird mitten in der Domstadt Gemüsegartenbau betrieben. Schon damals exportierten die Bamberger Gärtner ihre Produkte – Steckzwiebeln, Samen, vor allem aber Süßholz – weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Neben Honig bereicherte Süßholz den Geschmack für Süßes in Speisen. Es wurde rundum Bamberg in großem Stil angebaut, siehe Stadtplan 1602 von Zweidler. Angehende Gärtnermeister mussten eine Süßholzwurzel unbeschadet ausgraben können, um die Meisterprüfung zu bestehen.
Im 20. Jahrhundert gab es zunehmend andere Süßungsmittel, Süßwaren und günstigeres Import-Süßholz aus Italien, so fiel der Süßholzanbau in Bamberg in einen Schlummer.

Mit ihren typischen Häusern und den langen schmalen Hausgärten als Anbauflächen für Gemüse, Majoran und Süßholz haben die Gärtner das Stadtbild geprägt. Seit 1993 ist die Gärtnerstadt Bamberg Bestandteil des UNESCO-Welterbes.
Mit der Gründung der Bamberger Süßholzgesellschaft 2010 erinnert sich die Stadt wieder ihrer Wurzeln samt deren Geschichte und baut im kleinen Rahmen wieder Süßholz an. Ein Besuch lohnt sich, die Gärtnerei Mussärol führt durch den eigenen Kräuter-und Süßholzgarten.

 



 

Eigene Ernte Bamberger Süßholz
Eigene Ernte Bamberger Süßholz
Stadtplan 1602 von Peter Zweidler
Stadtplan 1602 von Peter Zweidler
Detail Süßholzanbau in Bamberg
Detail Süßholzanbau in Bamberg
zum Seitenanfang